Fang an! Dadurch allein kann das Unmögliche möglich werden          Thomas Carlyle
Fang an! Dadurch allein kann das Unmögliche möglich werden Thomas Carlyle

Ziehen Sie sich eine halbe Stunde zurück für Ihre innere Ruhe

 

von sinn.ich/FITcoach Wessinghage

 

 

Ziehen Sie das Telefon aus der Dose und schalten Sie das Handy aus. Wenn Sie mit anderen Menschen zusammenwohnen, melden Sie sich ganz bewusst bei ihnen ab, so, als ob Sie nun eine halbe Stunde aus dem Haus gingen. Sie verlassen in dieser Zeit der Meditation den normalen Tagesablauf und treten ein in eine Welt, in der Sie Ruhe finden wollen. Nur so gelingt es Ihnen, die Leichtigkeit wirklich aufzuspüren und sie zu genießen. Lassen Sie sich nicht entmutigen, falls Sie unterbrochen werden sollten. Bleiben Sie standhaft dabei, dass Sie „nicht da sind".

Vorbereitung: Setzen Sie sich bequem und mit geradem Rücken hin. Sie können auf einem Stuhl, in einem Sessel oder auch im Schneidersitz am Boden Platz nehmen; Hauptsache, Sie fühlen sich wohl. Senken Sie die Augenlider, so dass diese noch offen sind, aber nur den Blick auf den Raum in 30 bis 50 Zentimetern Entfernung vor Ihnen frei geben. Beginnen Sie, indem Sie lächeln: Das ist immer der erste Schritt zu einem leichteren Herzen!

 

1. Dem Wind oder dem Regen lauschen: Kontrolle abgeben

Regnet es heute oder weht draußen ein heftiger Wind? Dann ist das der richtige Tag für eine „Lausch-Meditation". Sie eignet sich besonders dafür, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie alles in Beruf und Haushalt organisieren müssen und für alles verantwortlich sind.

Öffnen Sie ein Fenster und setzten Sie sich hin. Lassen Sie langsam alle Geräusche aus Ihrem Aufmerksamkeits-Fokus herausgleiten und nehmen Sie das Fallen der Regentropfen oder das Rauschen des Windes wahr. Sind die Geräusche monoton? Dann lassen Sie sich in das Rauschen hineinziehen. Sind die Geräusche unregelmäßig, mal laut, mal leiser? Dann folgen Sie ihnen, lassen Sie sich von den Klängen führen, lassen Sie jede Anstrengung, etwas beeinflussen oder ordnen zu wollen, los. Die Natur übernimmt für Sie die Regie, Sie dürfen einfach mitgehen. Nehmen Sie das Geschenk an, jetzt für nichts Verantwortung übernehmen zu müssen.

 

2. Frei schwebend im Wasser: Grenzen setzen

Vielleicht sind Ihnen schon einmal im Urlaub Quallen begegnet. Nicht immer ist das ein erfreuliches Erlebnis, denn die Tiere können bei Berührung schmerzhafte Reize setzen. Das machen sie, weil sie als äußerst filigrane Wesen keinen anderen Schutz haben als die chemische Abwehr. An einem Tag, an dem Sie sich schutzlos gegen Angriffe anderer fühlen, ist die „Quallen-Meditation" eine aufbauende Übung, um sich wieder sicher zu fühlen.

Stellen Sie sich vor, Sie sind eines dieser zarten Wesen des Meeres. Sie bewegen sich fort, indem Sie den Schirm, der Ihr Körper ist, zusammenziehen und wieder auseinanderfalten, ganz langsam, in einem für Sie angenehmen Tempo. Bei jedem Zusammenziehen atmen Sie tief aus, bei jedem Auseinanderfalten atmen Sie ein. Sie gleiten schwerelos und lautlos durch das Meereswasser, das Sie sicher trägt. Nichts kann Ihnen widerfahren. Wenn Gedanken Sie „angreifen", um Sie aus dieser schwebenden Leichtigkeit zu entreißen, dann verströmen Sie einfach nur Ihre chemische Abwehrflüssigkeit. Sie müssen sich nicht anstrengen, es wird nichts Schlimmes passieren: Die Gedanken werden zurückzucken und verschwinden. Sie sind ganz frei!

 

3. Frei schwebend in der Luft: Überschwänglich sein

Wie oft im Leben sind Sie „realistisch"? Vernünftig und bodenständig zu sein, ist in unserem Kulturkreis das A und O der Erziehung, denn wer vernünftig ist, wird im Leben seltener enttäuscht. Aber manchmal entgeht uns vor lauter Bodenständigkeit die Fähigkeit zum Abheben. Wer zu sehr am Boden der Realität klebt, kann nicht mehr in kindlichem Übermut überschwängliche Freude erleben. Sie müssen Ihre realistische Lebensführung nicht aufgeben, aber hin und wieder ist ein Abheben in den Himmel der reinen Freude nicht nur erlaubt, sondern empfehlenswert.

Stellen Sie sich vor, Sie sind ein glücklicher kleiner Vogel, der frei durch die Lüfte fliegt. Wenn Sie an sich herunterschauen, sehen Sie exotisch bunte Flügel und weiche Federn: Sie sind wunderschön! Das Fliegen bereitet Ihnen keinerlei Probleme, Sie wurden ja dafür geboren, um genau das zu tun, ein ganzes Leben lang! Spüren Sie, wie der Wind durch Ihre Federn gleitet. Die Luft trägt Sie, so sicher und verlässlich, wie das Wasser die Wasserlebewesen trägt und die Erde die Landlebewesen. Da, wo Sie sind, sind Sie genau richtig, es fühlt sich an, als ob die Welt dafür erschaffen wurde, damit Sie heute hier sind. Lassen Sie Ihrer Freude darüber freien Lauf, zwitschern Sie ein Lied, damit auch die anderen Bewohner dieser Welt daran teilhaben können. Verstreuen Sie Ihr Glück in alle Winde, es ist genug davon da, für Sie und alle anderen!